Große Unzufriedenheit mit der Verkehrssituation
Unlängst fand im Gasthaus Schlössle eine öffentliche Vorstandsitzung des SPD-Ortsvereins statt. Inhaltlicher Schwerpunkt bildete dabei das Thema Verkehr in der Altstadt. Vorstand Wolfgang Stark begrüßte neben der Vorstandschaft auch zahlreiche dichtgedrängt sitzende Bürger und Geschäftsleute. Stellvertretender Vorstand Stephan Lingel gab einen Überblick über die kürzlich stattgefundene Flugblattaktion des SPD-Ortsvereins. Auf den Flyern wurden die Bürger innerhalb der Stadtmauern aufgerufen, sich zum Thema Anwohnerparken und Verkehr zu äußern. Von knapp 5% aller Haushalte in der Innenstadt erfolgte daraufhin eine Rückmeldung. Das macht deutlich, dass der größte Teil der Bürger sehr unzufrieden mit der jetzigen Situation sind; viele von ihnen fühlen sich von der Verwaltung und den politischen Parteien alleingelassen. Ein deutliches Votum gab es auch für die Ausweisung von Anwohnerparkzonen; ebenso sei über eine Parkraumbewirtschaftung nachzudenken. Vor diesem Hintergrund entschied sich die Vorstandschaft, die Rückmeldungen zeitnah detailliert auszuwerten und der Stadtverwaltung und dem AK-Verkehr des Stadtrates konkrete Vorschläge zur Umsetzung zu unterbreiten. Man wolle, so Wolfgang Stark, den Bürgerwillen damit ungefiltert in die Entscheidungsgremien weiterleiten. Es kam auch zu zahlreichen Wortmeldungen von anwesenden Bürgern und Geschäftsleuten. Beklagt wurde dabei uni sono, dass die vorhandene Park- und Verkehrsüberwachung völlig unzureichend sei.
So sei zu beobachten, dass jeden Tag pünktlich ab 17.00 Uhr Verkehrsregeln und Parkvorschriften offenbar ihre Gültigkeit verlören, weil dann, zum Leidwesen der Anwohner, keine wirksame Überwachung mehr stattfinde. Von Gewerbetreibenden wurde angemerkt, dass es innerhalb der Stadtmauern zu wenig Parkmöglichkeiten für Kunden gebe; dieses Problem könne nur so gelöst werden, dass für Menschen, die in der Stadt arbeiten und parken ausreichend Parkplätze vor den Toren zur Verfügung gestellt werden. Dies könne aber nur erreicht werden, wenn eine moderate Parkraumbewirtschaftung durchgeführt wird, wie ein Zuhörer bemerkte. Ein Unternehmer innerhalb der Stadtmauern beklagte, er könne keinen Erlaubnisschein für seinen Lieferwagen erwerben; so komme es, dass er jährlich 1000€ für Strafzettel zu entrichten habe; er überlege, ob er den Standort Nördlingen aufgebe. Ein Besucher sagte, er habe den Eindruck, man kultiviere Unsinn im großen Stil: es gebe kein Verkehrskonzept, aus diesem Grund könne es auch kein Parkkonzept geben, in dem bestimmte Bereiche nur für Anwohner als Parkplätze zur Verfügung stehen. Insgesamt wurde bei den zahlreichen Wortbeiträgen und Diskussion Eines deutlich: Sowohl Gewerbetreibende als auch Anwohner sind äußerst unzufrieden mit der derzeitigen Situation. Die SPD-Vorstandshaft hofft nun, mit der Verteilung der Flugblätter und der Veranstaltung einen Dialog zu initiieren, an dessen Ende ein schlüssiges Konzept stehe, in dem die Anliegen aller – der Gewerbetreibenden und der Bürger – in einem ausreichendem Maße berücksichtigt werden. Dies könne aber nur gelingen, wenn man die Angelegenheit nun endlich anpacke, wie ein Besucher richtig anmerkte.