Bei der Vorstandssitzung des Ortsvereins der SPD war wieder einmal das Thema „Verkehr in der Altstadt“ ein ausführlicher Tagesordnungspunkt. Die Diskussion zeigte auf, dass hier von vielen unterschiedlichen Standpunkten aus unterschiedliche Folgerungen für die Verkehrsführung und ein Parkkonzept im Raum stehen.
Auch in dieser Sitzung machten die Anwesenden klar, dass das Thema Innenstadt auf den Nägeln brennt und, ausgehend vom anstehenden Verkehrskonzept und der andauernden Drogeriemarktdiskussion, über die Zukunft und somit die Entwicklungsmöglichkeiten der Altstadt diskutiert wurden. „Was wollen wir für unser Zentrum?“ fragte Stadträtin Rita Ortler die Anwesenden, „haben wir eine Gesamtvision vor Augen?“ Das ´Wir´ kann in diesem Fall für die Stadt, den einzelnen Bürger oder auch politische Gruppierung stehen. Die Themen Verkehr, Ansiedlung oder Erhalt der Geschäfte, Belebung der Innenstadt durch Schaffung von neuem Wohnraum oder durch Revitalisierung, Tourismus und Dienstleistungsbetriebe laufen alle parallel und werden nachhaltig verfolgt, aber man kann sie nicht isoliert sehen, sondern nur im Gesamtzusammenhang.
Wolfgang Stark sieht das ebenso. Die Altstadt von Nördlingen mit ihrer Nutzungsvielfalt hat unterschiedliche Anforderungen an Werte wie Verkehrsberuhigung oder Parken im Zentrum.
Vor einer Entscheidung für ein Gesamtverkehrskonzept gehöre die Entscheidung, wie es mit der Altstadt weiter gehen soll, eine Art Leitbild. Daraus folgen unterschiedliche Themenfelder, wie die Altstadt bewohnt werden soll oder nicht, ob der Schwerpunkt zukünftig auf dem touristischen Bild liegen soll wie in Dinkelsbühl, oder ob das Typische für Nördlingen eben die Mischung von Wohnen, Arbeiten, Handel und Tourismus im verträglichen Nebeneinander sein kann. Aus diesem Leitbild lässt sich dann auch ableiten, welchen Verkehr wir in der Altstadt haben wollen und wo wir zukünftig parken wollen.
Natürlich hat Nördlingen bereits das ISEK, das die grobe Richtung für die ganze Stadt und seine Entwicklungsrichtung vorgibt, so Stadtrat Erich Geike, aber der Altstadtbereich muss aufgrund seiner herausragenden Stellung mit besonderer Sensibilität behandelt werden.
Schnell wurde klar, dass der Austausch darüber den Rahmen der monatlichen Vorstandssitzung sprengen würde. Jedoch erklärten sich alle bereit, ausführlich in einer gesonderten Zusammenkunft über ein solches „Gesamtkonzept“ zu beraten.
Weiter soll dann im Rahmen einer Mitgliederversammlung auch mit den Betroffenen das Thema behandelt werden. Dass hier ein großes öffentliches Interesse besteht, zeigen auch die ersten mails, die auf der gesondert eingerichteten mail-adresse vorsitzender@spd-noerdlingen.de bisher eingegangen sind. Stephan Lingel rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich bereits im Vorfeld an der Diskussion zu beteiligen.